Die Waldorfpädagogik stellt das Kind in den Mittelpunkt aller erzieherischen Bemühung. Sie fragt nach den Begabungen und Möglichkeiten, die in dem einzelnen Kind liegen, und versucht diese zu fördern und zu entwickeln. Ihr Anliegen ist es, das Kind zu sich selbst und zu seinen Möglichkeiten zu bringen – und es im Zusammenhang mit der Gemeinschaft, in der es heranwächst, zu begleiten. So wird es auf die Aufgaben vorbereitet, die sich ihm im Laufe seines weiteren Lebens stellen werden.

 

Waldorfpädagogik fördert den ganzen Menschen, indem sie wissenschaftliche, künstlerische und sozialpraktische Elemente in einem ausgewogenen Verhältnis praktiziert. Dabei nimmt sie Rücksicht auf das Alter des Kindes und seine unterschiedlichen Bedürfnisse. Die gemeinsame Bildung von Buben und Mädchen ist weltanschaulich frei und versucht, allen Kindern die besten Entwicklungsmöglichkeiten zu geben – unabhängig von Herkunft und Stand.

 

"Man wird nur dadurch dem Menschen gerecht:

dass man in jedem einzelnen einen neuen Menschen sieht."

(Rudolf Steiner)

Eurythmie ist eine im letzten Jahrhundert entstandene Bewegungskunst. 

Ihre Ursprünge liegen in der Geisteswissenschaft Rudolf Steiners, der Anthroposophie. Heute reiht sie sich in den Reigen der seit Jahrhunderten gepflegten Künste ein – und erneuert und erweitert diese mit ihren Impulsen. In ihr verschmelzen Sprache und Bewegung, Musik und Bewegung zu einer Einheit. So wird Eurythmie zu einer »sichtbaren Sprache« und zu »sichtbarem Gesang«.

 

Das Instrument dazu ist der menschliche Körper. In Kinderkursen geübt, fördert die Eurythmie eine gesunde und harmonische Entwicklung. Vom Erwachsenen ausgeführt, erweitert und intensiviert sie die Erlebnis- und  Wahrnehmungsfähigkeit, bringt die Seele in Balance und beugt somit Krankheiten vor.

 

Heileurythmie

Heileurythmie ist eine Abwandlung der künstlerischen Eurythmie. Die spezifisch heileurythmischen Übungen wirken gestaltbildend und funktionsanregend auf die Organe. Äußerlich ausgeführte Bewegungen setzen sich heilsam in die inneren Organe fort. Der Indikationsbereich umfasst: funktionelle Störungen und organische Erkrankungen aller Art, Krankheiten der Seele und im besonderen auch kindliche Entwicklungsstörungen. Die Therapie erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Arzt.